Vandbæreren - Translation/Übersetzung
A little bit about me
Day in and day out, I carry a vessel which is always full of water. The weight of it curves my back. But still, I don’t seem weighed down. My youthful strength doesn’t allow those kinds of associations. I am The Water Bearer from 1929, the sculptor J. J. Bregnøs’ interpretation of the Greek legend of the Danaids’ barrel.
Myths and legends are oral accounts about events that are said to have taken place. In Korsør, Athens or anywhere else on the globe, stories are passed from generation to generation, and some are even written down. It is said that the Danaids were forced to marry their cousins, but they murdered their husbands immediately after the wedding. As punishment, the Danaids had to fill a perforated barrel with water, in Hades in the underworld. The task was futile, like the myth of Sisyphus and his wasted efforts.
My work in Caspar Brands’ Square is a closed circle. Though it looks more like a game than anything else. The water flows from the vessel down my naked body and then to the open animal mouths on the levels below. It’s as if I am providing them all with water. Bregnø had a talent for sweetness and harmony. The developer H.J. Henriksen covered all expenses. They say that he was a tax cheat, and that I was a kind of plaster on the sore. It is also said that he despised the municipality’s tax-collector and ensured that my backside filled the view from his office window. But maybe that is just a myth.
Amongst the pavers in the Town Hall garden, is a small stone laid in memory of an ordinary citizen and popular employee of the municipality: Stig Hansen, Executive Officer of Korsør Town Hall. I knew him well. We were colleagues of a sort, both kinds of water bearers. In 2004 he bequeathed his life savings to Korsør Municipality through a trust fund for general and cultural purposes. Korsør and Halskov have since donated several works of art. Amongst them, a sculpture in memory of Hansen, which is hidden around the corner. A few years ago, I got a new lease on life after a thorough restoration. I hope that this might happen again around 2100. My potential for eternal life depends on the goodwill of future generations.
The Water Bearer. J.J. Bregnø (1877-1946). Bronze and travertine. Erected in 1929. A LITTLE BIT ABOUT ME gives a voice to artworks in public spaces in Slagelse Municipality. Text by author Gitte Broeng
KURZ ZU MIR SELBST
Tag und Nacht trage ich ein Wassergefäß, das niemals leer wird. Das Gewicht drückt auf meinen Rücken. Dennoch wirke ich nicht gebeugt. Meine jugendliche Kraft verhindert Gedankengänge in diese Richtung. Ich bin der Wasserträger aus dem Jahr 1929, eine Auslegung des Bildhauers J. J. Bregnøs der griechischen Sage über das Gefäß der Danaiden.
Mythen und Sagen sind mündliche Berichte von Ereignissen, die einst stattgefunden haben sollen. In Korsør, Athen und wo auch immer auf der Welt werden Geschichten von einer Generation an die nächste überliefert und einige sogar niedergeschrieben. Der Sage nach wurden die Danaiden gezwungen, ihre Cousins zu heiraten, doch töteten sie die aufgezwungenen Ehegatten gleich nach der Heirat. Zur Strafe muss jede von ihnen im Tartaros Wasser in ein durchlöchertes Fass schöpfen. Die Arbeit war eine Danaidenarbeit, nicht ungleich der sinnlos vergeudeten schönen Arbeit im Sisyphus-Mythos.
Meine Arbeit auf Caspar Brands Plads geht im Kreise. Doch gleicht sie eher dem Spiel als etwas anderem. Aus dem Fass strömt das Wasser meinen nackten Körper entlang und weiter in die offenen Tiermünder der darunterliegenden Ebenen. So stelle ich dar, dass ich alle mit Wasser versorge. Bregnø hatte einen Sinn für Sanftes und Harmonie. Der Unternehmer H. J. Henriksen bezahlte die ganze Herrlichkeit. Man sagt, dass er Steuern hinterzog, und dass ich eine Art Pflaster auf der Wunde war. Man sagt auch, dass er den Steuereintreiber verachtete und dafür sorgte, dass mein Hintern in Richtung des Fensters des Steuereintreibers zeigt. Aber vielleicht ist das ein Mythos.
Im Steinpflaster des Rathausgartens gibt es ein Stein in Erinnerung an einen gewöhnlichen Bürger und beliebten Mitarbeiter der Kommune: Stig Hansen, Bevollmächtigter im Rathaus zu Korsør. Ich kannte ihn wohl. Wir waren eine Art Kollegen, beide eine Art Wasserträger. 2004 vermachte er testamentarisch sein erspartes Vermögen der Kommune Korsør in Form eines Fonds für allgemeine und kulturelle Ziele. Korsør und Halskov haben seitdem mehrere Kunstwerke geschenkt bekommen. Unter ihnen sind Skulpturen in der Gedächtnisanlage des Bevollmächtigen, die sich rund um die Ecke versteckt. Vor ein paar Jahren wurde ich durch eine gründliche Restaurierung zu neuem Leben erweckt. Ich hoffe auf eine Wiederholdung im Jahr 2100. Meine potentielle Ewigkeit hängt vom Wohlwollen zukünftiger Generation ab.
Wasserträger. J. J. Bregnø (1877-1946). Bronze und Travertin. Aufstellung im Jahr 1929. KURZ ZU MIR SELBST gibt den Kunstwerken, die sich im öffentlichen Raum der Kommune Slagelse befinden, eine Stimme. Autorin der Texte ist Gitte Broeng.